Binnenschifffahrt Museum

Die Schiffersiedlung liegt in Longueil-Annel und ist der erste lebendige Schauplatz über die Binnenschifffahrt.

Dieses Museum ist vor allem eine Gedenkstätte für die Binnenschiffer, die im Freundeskreis des Wasserstraßenmuseums vereinigt sind. Diese Vereinigung wurde im Jahre 1993 gegründet und hat das Projekt in die Wege geleitet. Die Schiffersiedlung wurde, dank der Interessengemeinschaft der „Gemeinden von den Zwei Tälern“, Wirklichkeit, die dem Projekt mehr Bedeutung gegeben hat, damit es „eine andere, moderne Art von Museum“ werden konnte.

BESUCHSZEITEN
• Vom 1 April bis 31 Oktober  Ist das Museum täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (Montag geschlossen)
• Vom 1 November bis 31 März Ist das Museum täglich von 13 bis 17.30 Uhr (Woche) und von 10 bis 17.30 Uhr (Wochenende) geöffnet (Montag geschlossen)
• Dauer der besichtigung : ca. 1h45
• Im januar ist das Museum geschlossen.
• Die aussenanlagen sind frei zugänglich.
• Preise 6€ (12+), 4€ (12-), und Gratis (5-, untauglich)

KONTAKT

Cité des Bateliers
59 avenue de la Canonnière
F-60150 LONGUEIL-ANNEL
Tel. : +33 344 96 05 55

LONGUEIL-ANNEL

Longueil-Annel war ein bedeutender Hafen während der Industrierevolution

des 19. Jahrhunderts.

Das Schicksal des Dorfes hat sich mit dem Bau des Seitenkanals der Oise zwischen 1826 und 1831 geändert. Diese Gemeinde wurde rasch eine unvermeidliche Etappe auf der Binnenwasserstraße nach Paris.

Als das goldene Zeitalter der Binnenschifffahrt nach dem 2. Weltkrieg endete, blieb

Longueil-Annel weiterhin eine von Bootsbesitzern geschätzte Etappe, und ein bevorzugter Wohnort für in Rente lebende Binnenschiffer.

 

ZU ERINNERUNG

1900 : In diesem Jahre wurde die Schleusenkammer vergrößert, um den starken Schiffsverkehr zu bewältigen.

32 : Dies ist die Anzahl der Getränkeausschänke und Cafés, die in Longueil-Annel bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zu finden waren.

 

Auf dem Kanal wurde das Treideln lange Zeit von Männern und Pferden -mit Zugbändern um den Hals- bewältigt.

Dagegen wurden auf der Oise Verbände gebildet, die durch Dampfschiffe geschleppt wurden.. Die Longueil-Annel Gemeinde wurde so zu einem Stützpunkt für die Bildung der Schleppverbände und gab den Schiffern die Möglichkeit zum Einkaufen.

Frachtbörsen, Treidelfirmen und Schiffswerften ließen das Dorf lange Zeit in einem pulsierenden Tempo erzittern.

DIE BINNENSCHIFFER

AN BORD LEBEN

An Bord eines Kahnes spielen

Die Kinder waren mit einem Gurtzeug festgebunden, damit sie nicht ins Wasser fallen konnten. Viele haben in einem leeren Laderaum gelernt, Fahrrad zu fahren oder Fußball zu spielen.

Im Internat

6 Monate konnten die Kinder ihre Eltern nicht sehen.

Lehre

Ab 6 Jahren konnte ein Binnenschifferskind lernen, das Schiff zu steuern..

Jede Faser eines Schifferlebens ist mit dem Lastkahn verbunden. Oft an Bord geboren, haben sie ihren ersten Schritt und ihre Lehre darauf gemacht, um anschließend ihr eigenes Boot zu führen.

Täglich erlebten sie Abenteuer. Sich für lange Schifffahrtstage einzudecken,- einen Arzt zu finden der einwilligte, die Behandlung an Bord durchzuführen ,- den Kampf gegen den Frost, der den Rumpf bedroht, -auf die Kinder aufzupassen…

Die Alltagssorgen sind ganz anders als für die „Leute an Land“.

AUSSAGE

„Für mich ist mein Schiff ein Teil von meinem Körper“.

„Das liegt ja im Blut, dagegen gibt es nichts zu tun. Das ist in der Familie von Nachkommen zu Nachkommen“.

SOZIALE KÄMPFE

Am Ende des 19. Jahrhunderts ist der Lastkahn das Haupttransportmittel für die Ware. Zu dieser Zeit gab es zwischen 35.00 und 40.000 Binnenschiffer.

Aber der Wettbewerb mit der Eisenbahn begann und die Schwierigkeiten für den Binnenschiffer fingen an. Er musste „seine Freiheit als selbstständiger Handwerker“ verteidigen. In der selben Zeit mussten sich die Binnenschiffer bedeutenden Schwankungen im Bereich der Frachtpreise stellen.

Die ersten sozialen Spannungen fingen an. Im Jahre 1936 wurde ein erster Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit der Einführung des „Abwechselns“ an der Frachtbörse (Gesetz des 18. Juli 1936 unter der Regierung von Léon Blum) gemacht.

Zur Zeit werden in Frankreich noch um die tausend Binnenschiffers gezählt. Trotz der geringen Kosten des Binnentransportes bewegt sich die Wirtschaft auf den Straßenverkehr zu. Obwohl die Binnenschifffahrt heute nur noch in Nordeuropa eine bedeutende Rollte spielt, könnte diese nach Abschluss des Projektes eines „Grand Gabarit“-Kanals (größere Schiffe, größere Schleusen) auch bei uns bald wieder im Mittelpunkt des Interesses stehen.

EINIGE DATEN

1870

Wettbewerb der Bahn

1936-2000

Einführung des « Abwechselns »

1954

Öffnung der Schulen für die Schifferskinder und der spezifischen sozialen Einrichtungen

TECHNISCHER ÜBERBLICK

Wussten Sie, dass…

Bis zu 1970 die Kähne noch von Pferden gezogen wurden ?

Angesichts der Vermehrung von den ,für den Warentransport auf Binnenwasserstrassen, angewendeten Bootstypen hat Charles Louis de Freycinet (1828-1923), Minister für Bauwesen und Verkehr, im Jahre 1879 eine Verordnung durchgebracht, die von allen Wasserstraßen gleiche Maße fordert.

Eine Freycinet Schleuse ist von nun an 39 m lang und 5,20 m breit und was die Freycinet Lastkähne betrifft, sind sie 38,50 m lang und 5,05 m breit.

Im Laufe des 19. Jahrhundert hat die Binnenschifffahrt das traditionelle Treideln durch das Schleppen von Schleppkähnen ersetzt.. Die Einsetzung von Dampf- und später Elektroschleppern hat die Wege zur Modernität eröffnet. Die Erfindung des Explosionsmotors stellt eine der letzten bedeutenden Revolutionen für die Binnenschiffer dar : Von nun an ist der Lastkahn motorisiert und kann frei fahren, wo und wann er will !

Wussten Sie, dass…

Im Jahre 1935 die Motorlastkähne 20% des Freycinet Lastkahnbestandes ausmachten und im Jahre 1970 fast 100%.

DIE BEDEUTENDE ERFINDUNGEN

Heute fahren die Binnenschiffer durch Landschaften die von genialen und eindrucksvollen Konstruktionen gesäumt werden

Hierbei haben die Ingenieure Kunst- und Wissenschaft vereinigt, so dass die Schiffe können, Höhenunterschiede und Reliefe zu überwinden.

Beispiele :

  • die Hebewerk von Arzviller : Dieser „Schiffsaufzug„ löst 17 Schleusen ab, um innerhalb 20 Minuten einen Höhenunterschied von 45 m zu überwinden.
  • der Tunnel von Riqueval : er wurde unter Napoleon gebaut und erlaubt es, durch Reliefe zu fahren.

UM DAS MUSEUM

Verpassen Sie nicht die Lautsprecherstände, entlang der gesamten Kaianlage. Das Leben an Bord eines Lastkahnes ist nicht synonym für Einsamkeit im Vergleich zu den „Leuten an Land“. Die Durchfahrt einer Schleuse, der Treidelpfad, die Cafés, die Schiffswerft und die Feiern sind so viele Gelegenheiten zum Austausch und zum Treffen.

5 Stände erläutern diese Themen durch Ansagen.

DIE VERANSTALTUNGEN

Am ersten Sonntag im Juli : Pardon der Binnenschifffahrt (religiöses Fest)

Am 3. Wochenende im Juli : Jahrestag des Museums

Dezember : Sonderausstellungen im Museum

Um Ihren Besuch zu vervollständigen, genießen Sie bitte auch eine Besichtigung der Schleuse während eines Schleusvorganges und Bummeln Sie ohne Bedenken am Kanalufer um die

10 Gebote des Schiffers zu erfahren  (z.B. : Winke dem vorbeifahrenden Boot zu, Kümmere dich gut um deinen Kahn…)